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eGovernment unter den Bedingungen des demographischen Wandels

Der demographische Wandel bewirkt zukünftig einen Rückgang der Einwohnerzahlen, wodurch das Aufrechthalten gleichwertiger Lebensverhältnisse sowie der Erreichbarkeit von Verwaltungsdienstleistungen zunehmend schwieriger wird. Vor allem im ländlichen Raum wird der Bevölkerungsrückgang stärker zu spüren sein. Da die öffentlichen Mittel begrenzt sind, können zukünftig möglicherweise weniger Verwaltungsmitglieder beschäftigt werden, wie Dr. Wilfried Bernhardt im Interview mit eGovernment Computing berichtet.

Aus diesem Grund setzt sich die Regionale Arbeitsgruppe eGovernment mit der Frage auseinander, wie die Potenziale von IT und eGovernment für die Verwaltung in Hinblick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels genutzt werden können. Beteiligt daran sind Vertreter der Kommunen, des Bundes und der Wirtschaft, um Lösungen für eine Verwaltungsmodernisierung zu finden und auch zukünftig den Bürgern trotz der demographischen Entwicklungen und notwendiger Einsparungen im öffentlichen Bereich erreichbare und schnelle Verwaltungsdienste bieten zu können.

Aus Sicht der Regionalen Arbeitsgruppe wird zukünftig laut Bernhardt für Bürger im ländlichen Raum zunehmend der virtuelle Zugang zur Verwaltung per Internet oder Telefon an Bedeutung gewinnen. Allerdings gibt er zu bedenken, dass nicht alle Bürger diese Dienste nutzen wollen und Verwaltungsangelegenheiten lieber persönlich abwickeln möchten. Deswegen soll ein Bürgerterminal den Ausbau der Online-Dienste und der Behördenrufnummer 115 ergänzen.

Bürgerterminals werden bereits heute in vielen Kommunen als Kommunikationskanal zwischen Bürgern und Verwaltung genutzt. In Abhängigkeit der lokalen Gegebenheiten und Erfordernisse sind verschiedene Standorte für ein solches Terminal denkbar. Dies können sowohl stationäre Terminals in öffentlichen Einrichtungen wie Banken oder der Post als auch mobile Terminals sein. Ein weiteres Angebot an Bürgerservices vor Ort stellen mobile Bürgerbüros dar, welche über IuK-Technologien in Einkaufszentren, Alten-/Pflegeheimen oder direkt von zuhause aus Auskünfte geben, Anträge annehmen und Anliegen bearbeiten können.

Über diese Strategie verschiedener Kommunikationskanäle soll langfristig die Erreichbarkeit von Verwaltungsdiensten gesichert und eine Vereinfachung des Zugangs über Online-Dienste erreicht werden. Dabei können bereits heute auf Erfahrungen in der Erprobung solcher Ansätze zurück gegriffen werden, um den absehbaren Herausforderungen des demographischen Wandels zu begegnen.

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